Erhalt der biologischen Vielfalt
In einem harmonischen Zusammenwirken von Natur und Mensch hat sich im Laufe der letzten Jahrtausende eine breite Sortenvielfalt entwickelt, die in ihrerVielfältigkeit ihresgleichen sucht. Diese Vielfalt beinhaltet sowohl die Angepasstheit an unterschiedliche Standorte als auch ein Geschmacks-, Farben- und Formenspektrum und verschieden geartete Resistenzen.
Durch die heutige Beschränkung auf wenige Standardsorten werden viele wertvolle Sorten ausgeschlossen, weil sie z.B.
- druckempfindlich sind wie der Gravensteiner
- zu kleinfrüchtig sind wie Süderhex
- zu großfrüchtig wie Grahams Jubiläumsapfel sind
- keinen zuverlässigen Rotanteil an der Fruchtschale haben
- nicht fest genug am Baum hängen
- oder dem Geschmackstrend nicht entsprechen
und damit den EU Normen nicht Stand halten können. So, sind viele alte Sorten vom Aussterben bedroht.
Weltweit ist die heutige Züchtung von Äpfeln auf wenige Elternsorten begrenzt. Der damit einher gehende Verlust an Genen kann möglicherweise für die Zukunft gravierende Folgen haben, wenn z.B. Vater- oder Muttersorten von Krankheiten befallen werden und keine Resistenzgene mehr zur Verfügung stehen .
Dieser Entwicklung, die nicht nur das Obst betrifft, will das Pomarium Anglicum entgegenwirken. Es ist sozusagen ein lebendiger "Genpool". Mit Sorge beobachten wir die kommerzielle Aneignung und Ausnutzung von Genen und Kultursorten.